Effigie - Das Gift und die Stadt

Genre: Historie, Krimi - FSK: ab 12 Jahren - Darsteller: Suzan Anbeh, Marc Ottiker, Tim Ehlert, Elisa Thiemann, Eugen Krössner, Christoph Gottschalch, Roland Jankowsky, Uwe Bohm,… - Regisseur: Udo Flohr

 

Verleih: Filmdisposition Wessel - Kinostart: 20.01.2022

 

Inhalt:

Bremen im Jahr 1828: Cato Böhmer tritt eine neue Stelle als Gerichtsschreiberin für Untersuchungsrichter Senator Droste an. Sie möchte Juristin werden, in einer Zeit, in der Frauen in Deutschland noch gar nicht studieren dürfen. Als das Kriminalgericht wegen Giftspuren an Lebensmitteln alarmiert wird, glaubt ihr Chef zunächst an einen Zufall. Doch schon bald gibt es eine Häufung von Todesfällen in der Pelzerstraße aufzuklären. Gesche Gottfried, eine attraktive und als Wohltäterin geschätzte Witwe, scheint ebenfalls in Gefahr zu sein. Bald wird sie aber zur Hauptverdächtigen, die ihre drei kleinen Kinder, ihre Eltern, den Zwillingsbruder, Ehemänner sowie Freunde und Nachbarn mit Arsen vergiftet haben könnte. Im Laufe der Untersuchung steht Senator Droste unter Druck seitens Kapitän Ehlers, der seine Unterstützung für die Binnenschifffahrt einfordert. Droste und Bürgermeister Johann Schmidt setzen für Bremens Infrastruktur jedoch lieber auf eine neuartige Technologie: die Eisenbahn. Eine politische Intrige gegen den Senator kann Cato gerade noch abwenden. Am Ende trägt sie maßgeblich dazu bei, Gesche Gottfried zu einem Geständnis zu bringen…

 

Kritik:

„Effigie – Das Gift und die Stadt“ ist ein historischer Kriminalfilm über Intrigen und Macht. Ein gelungenes Regie-Debüt von Udo Flohr, der mit dem Film ein lebendiges Bild einer Ära zeichnet, die uns näher ist als es zunächst scheint.

Der Film basiert auf wahren Begebenheiten. Anhand von Original-Gerichtsakten wird die Geschichte von Gesche Gottfried erzählt. Sie ist eine der ersten identifizierten Serienmörderinnen, die auch bekannt als „Engel von Bremen“ ist. Zwischen den Jahren 1813 und 1827 soll sie 15 Menschen mit „Mäusebutter“ (ein Gemisch aus Schmalz und Arsen) ermordet haben. Die Anschläge überlebt haben weitere 20 Opfer von Gesche. Im Jahr 1831 wurde sie im Alter von 46 Jahren hingerichtet. Dies war auch die letzte öffentliche Exekution von Bremen.

Großartig besetzt und berührend gespielt von allen Schauspielern. Bis in die kleinsten Nebenrollen haben alle Schauspieler hervorragende Leistungen geliefert.

Es ist ein großartig inszenierter Film, der aber vielleicht doch eher für die Theaterbühne als fürs Kino geeignet ist.

Ansonsten ist es eine wirklich interessante, spannende und ehrliche Geschichte. Die Ermittlungen sind fesselnd und humorvoll. Bei der Verfilmung des Theaterstücks geht es auch um religiöse Themen mit einem wunderschönen Soundtrack mit altbekannten Volksliedern, großartiger Besetzung und authentischen Aufnahmen von Bremen.

Alles in allem eine historische Geschichte mit einem ernsten Thema.