Vom Ende eines Zeitalters
Genre: Dokumentation - FSK: ab 12 Jahren - Regisseure: Christoph Hübner, Gabriele Voss
Verleih: Film Kino Text - Kinostart: 25.04.2024
Inhalt:
Was kommt? Was bleibt? Alle reden vom Klimawandel. Und das sich etwas ändern muss. Im Ruhrgebiet geht das Zeitalter der Kohle zu Ende. Schon lange und langsam, als letzte Zeche schließt die Zeche Prosper/Haniel in Bottrop.
Die Geschichte des Ruhrgebiets ist seit 150 Jahren eine Migrationsgeschichte, in deren Kern immer die Frage stand, wie können wir zusammenarbeiten und leben. Die alltägliche Beantwortung dieser Frage stiftete den Menschen damals ihre Identität. Heute fehlt der gemeinsame Arbeitgeber. Sind die Bewohner des Ruhrgebiets auf der Suche nach einer neuen Identität? Helfen die Industriedenkmäler und Museumsstücke, die auf den ehemaligen Abraumhalten ausgestellt werden? Die weithin leuchtenden Kulturfestivals?
Während man in den 60er Jahren in den Zechen-Siedlungen noch stolz gesagt hat: Wir helfen uns selbst und haben durch Vereine und Brauchtum die Möglichkeit gemeinsam zu gestalten, wartet man heute auf die Politik, oder wendet sich enttäuscht ab, weil zu wenig geschieht…
Kritik:
Die Filmemacher Christoph Hübner und Gabriele Voss haben über 40 Jahre die Veränderungen im Ruhrgebiet beobachtet und Protagonisten begleitet, deren Leben und Arbeit davon geprägt war.
Ein Spagat zwischen regionaler Entwicklung und Einzelschicksalen von Menschen. Dabei wird deutlich: Strukturwandel bedeutet nicht nur, dass Zechen schließen und Landschaften rekultiviert werden müssen. Auch der soziale Zusammenhalt der Menschen muss sich neu definieren.
Ein Projekt, das aus der Zeit fällt – und doch von ihr erzählt. Ein Film, in dem das Ende noch nicht zu Ende ist. Und die Zukunft schon begonnen hat…
Ein besonderes Highlight in der Geschichte ist die Fahrt auf den Stollen in mehr als 1000 Metern Tiefe, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen darf.
Es ist eine sehr interessante, dokumentarisch erzählte Geschichte über das Leben im Ruhrgebiet mit viel informativem Bildmaterial von früher im Vergleich zu heute.
Die Geschichte ist lebhaft erzählt und zeigt deutlich was sich im Lauf der Jahre verändert bzw. verschlechtert hat.
Es geht ums Mut machen, aber auch um politische Versprechen.
Wunderschöne und authentische Aufnahmen geben einen deutlichen Einblick in das Wirtschafts- und kulturelle Leben.
Die Geschichte zeigt auch wie im Verlauf der Jahre die Kultur stirbt und ein Lokal nach dem anderen schließt. Die Erzählung gibt auch einen Einblick was das Coronavirus mit der Wirtschaft gemacht hat und wie sie sich verändert hat.
Auch der Klimawandel ist Bestand von dem Film.
Alles in allem ein wirklich interessanter, lehrreicher und beeindruckender Film über das Leben im Ruhrgebiet früher und heute!