10 Jahre Süddeutsche Karl May Festspiele

10 Jahre und noch lange kein Ende in Sicht. Am gestrigen Abend, dem 21. Juni feierte Fred Rai, der Intendant der Festspiele, mit seinem Team eine gelungene Premiere. Die neue Saison ist nun gestartet und bis zum 14. September strömen wieder zahlreiche Besucher und Karl May Fans in die Western City nach Dasing, um sich von dem neuen Stück zu überzeugen. Wie in der ersten Saison wird „Winnetou I“ gespielt. „Mehr Bücher können wir nicht verfilmen. Jetzt sind wir durch und deshalb starten wir in der 10. Saison von vorne.“, so Rai.

Mit neuer Besetzung und spektakulären Darbietungen ließen sich zahlreiche Besucher, darunter auch der CSU Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko, Landrat Dr. Klaus Metzger und Dasings Bürgermeister Erich Nagl begeistern. Auch die französische Schauspielerin Marie Versini, die 1963 in der Verfilmung von „Winnetou I“ als „Nscho-tschi“ zu sehen war, war begeistert von der Aufführung. „Man konnte sofort sehen, wie viel Liebe und Leidenschaft in den Festspielen steckt“, bemerkte Versini. Sie fand auch die Nachwuchsschauspielerin Swetlana Gerkhardt, die in der Dasinger Inszenierung die Rolle der bildhübschen Schwester von Winnetou spielt, überzeugend und beeindruckend. Ein weiterer Ehrengast bei der Dasinger Premiere war Dunja Rajter. Die Schauspielerin war ebenfalls in den legendären Winnetou-Filmen zu sehen. Sie zeigte sich auch voll des Lobes für die über 80 Mitwirkenden der Festspiele und war beeindruckt, dass die 25 Pferde im gebisslosen RAI-Reitstil geritten werden und auch bei Feuer- und Actionszenen jederzeit vollkommen unter Kontrolle sind. So begeistert sogar, dass Dunja Rajter schon seit längerem aktive RAI-Reiterin ist. Weitere politische Prominente waren Schirmherr Dr. Thomas Goppel, MdL Staatsminister a. D. und Eduard Oswald, MdB Bundesminister a. D. und Bundestagsvizepräsident a. D. Ein weiterer Ehrengast am Premierenabend war Silke Popp, die von einer Zeitreise träumt, durch die sie als Indianerin im Wilden Westen landet.

Dr. Goppel hat schon die dicken Bücher von Karl May unter der Decke gelesen, wie er sich in seinem Grußwort als Karl May Fan outete. Außerdem bezeichnete er Karl May als „außergewöhnlichen Romancier“ und die Werke als „legendäres Epos“. Jedes Jahr ist es für den Schirmherren eine neue Faszination, wie die Crew um Intendant Fred Rai und Regisseur Peter Görlach „das seinerzeit in vier Wänden Geträumte in die reale Welt der Freilichtbühne“ überträgt. So bringt das Team der Festspiele das Flair der Indianer- und Cowboywelt für ein paar Stunden nach Bayern, genau genommen nach Dasing bei Augsburg um dort für wenige Monate das Karl May Feeling neu aufleben zu lassen.

Der ehemalige Vizepräsident des Deutschen Bundestags, Eduard Oswald, betonte, dass die insgesamt 40 Aufführungen im Sommer auch eine große Bereicherung für das kulturelle Angebot im Wittelsbacher Land darstellen. Jedes Jahr kommen weit mehr als 1000 Besucher aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland nach Dasing um sich die Geschichte der Süddeutschen Karl May Festspiele anzuschauen. Für Oswald sind die Werke von Karl May so aktuell wie eh und je: „Mit seinen Geschichten vom Kampf Gut gegen Böse begeistert Karl May junge Menschen genauso wie ältere, die sich für ein paar Stunden in ihre Kindheit zurückversetzen lassen.“

Der neue Landrat von Aichach-Friedberg, Dr. Klaus Metzger, kam auch zum 10-jährigen Jubiläum, um zu der „pfiffigen, actionreichen, humorvollen und tiefsinnigen Aufführung“ zu gratulieren. Vorab gratulierte auch der neue Bürgermeister von Dasing, Erich Nagl, der zur Premiere und für die ganze Saison „spannende Unterhaltung und einen erlebnisreichen Aufenthalt“ wünschte.

Das Gespann Winnetou (Matthias M.) und Old Shatterhand (Helmut Urban) überzeugte auf voller Länge! Helmut Urban steht zum dritten Mal auf der Dasinger Freilichtbühne. Der Wiener Schauspieler ist als Synchron-, Werbe- und Hörspielsprecher tätigt, aber auch bekannt aus Filmen wie „Muttis Liebling“ oder „Kronprinz Rudolf“.

Matthias M. überzeugt mittlerweile seit 10 Jahren in der Rolle als Winnetou und mit Helmut Urban in der Rolle des Old Shatterhand kann man spekulieren, dass Matthias und Helmut ein neues Traumgespann sind und sich zu einer festen Größe in Dasing etablieren können.

Winnetou I – Blutsbrüder“ ist der legendärste und wohl bekannteste Teil des großen Karl May Epos der Winnetou-Trilogie.

Old Shatterhand landet als Greenhorn erstmals im Wilden Westen und bekommt seinen ersten Job, seinen berühmten Henrystutzen, womit er seine körperliche Gewandtheit in einem ersten Kampf gegen eine Vielzahl Gegner beweist und daraufhin seinen Namen Old Shatterhand erhält. Er lernt die Apachen kennen, verliebt sich in die schöne Häuptlingstochter und Schwester von Winnetou Nscho-tschi. „Du hast mir Mut gegeben und Kraft“, so seine Worte an die junge Apachin, die von Swetlana Gerkhardt sehr ruhig und sanft verkörpert wird.

Old Shatterhand lernt daraufhin die Kultur der Apachen kennen und nach anfänglichen Startschwierigkeiten wird er Winnetous Blutsbruder.

Fred Rai, der Intendant der Süddeutschen Karl May Festspielen ist in dieser Saison in der Rolle des Bösewichts Frederick Santer zu sehen.

Die Premierengäste und Zuschauer der Festspiele lernen Winnetou als kraftvollen, „wilden“ Krieger kennen, der voller Zorn und Hass auf den weißen Mann ist. Im Laufe der Geschichte muss er allerdings feststellen, dass nicht alle Weißen gleich sind.

Im Laufe der Handlung verlieren Winnetou und Old Shatterhand geliebte Menschen. Winnetous Vater „Intschu-tschuna“ wird von Hans Niggl dargestellt.

Nscho-tschi“ stirbt auch in einer der zahlreichen Actionszenen, die besonders zum Ende hin eine ganz besondere Qualität bekommen. Man betrachte die Szenen mit dem Seil, an dem Winnetou sich hochzieht und die zahlreichen Explosionen.

Einen ganz besonderen Beifall haben auch die tierischen Darsteller, die 25 Pferde, verdient die allesamt im RAI-Reiten ohne Peitsche, ohne Sporen, ohne Trense geritten werden. Die Pferde gehorchen auch ohne Gewalteinwirkung.

Alle Darsteller haben ihre Rollen sehr gut gespielt. Keine Rolle soll hervorgehoben werden, nur weil sie vielleicht präsenter als eine andere ist. Alle Rollen haben starke Bühnenpräsenzen und die Darsteller haben ihre Rollen ohne Patzer gut für sich interpretiert und übernommen.

Ein besonderes Highlight in der Winnetou-Inszenierung der Süddeutschen Karl May Festspiele war der Auftritt von Lord Castlepool und Miss Sophie, die als treue Hausdame von Lord Castlepool durch den Wilden Westen reist. Selbst im wildesten Indianerangriff bekam der Lord von ihr seinen „Five O´clock-tea“ serviert.

Drei Stunden inkl. Pause dauert die Vorstellung. Die Ränge waren bis auf den letzten Platz besetzt. Alle waren sich einig: Die diesjährige „Winnetou“ Aufführung war ein einzigartiges Erlebnis der Festspiele. Im nächsten Jahr steht dann wieder der „Schatz im Silbersee“ auf dem Programm.

Auf der anschließenden Premierenfeier gab es neben Autogrammen von dem diesjährigen Ensemble auch ein reichhaltiges Western-Büfett für die Ehren- und VIP-Gäste. Matthias M., der drei Stunden in der Showarena als Winnetou begeisterte, unterhielt die anwesenden Gäste mit Songs von Garth Brooks und Keith Urban. Außerdem kam auch Fred Rai mit seinem Fernsehpferd Spitzbub in den Saloon geritten, um ein paar Westernlieder zu präsentieren.

Vor der Premierenaufführung unterhielt die Countryband „Crazy Country Jester“ mit traditionellen Countrysongs wie „Achy Breaky Heart“, „Two Pina Colada“, Songs von Truck Stop und Songs aus eigener Feder.

 

Bis zum 14. September finden die Vorstellungen von dem Karl May Klassiker „Winnetou I“ immer samstags um 16.00 und 20.00 Uhr und sonn- und feiertags um 17.00 Uhr statt.

 

 

Fotos von der feierlichen Premiere zum Auftakt der Süddeutschen Karl-May-Festspiele mit „Winnetou I“ gibt es hier: https://www.pictrs.com/fotoagentur-schoenberger/6262163?l=de&page=1 !