Pearl
Genre: Horror - FSK: ab 18 Jahren - Darsteller: Mia Goth, David Corenswet, Tandi Wright, Matthew Sunderland, Emma Jenkins-Purro, Amelia Reid, Alistair Sewell, Gabe McDonell,… - Produzenten: Jacob Jaffke, Mia Goth, Jared Connon, Peter Phok, Ti West,… - Regisseur: Ti West
Verleih: Universal Pictures International Germany GmbH - Kinostart: 01.06.2023
Inhalt:
Mit „Pearl“ geht es zu den Ursprüngen der ikonischen Killerin, die Mia Goth in „X“ zu psychopathischem Leben erweckte. Kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs und inmitten der spanischen Grippewelle, die in den USA über 600.000 Tote forderte, begegnet man Pearl auf einer abgelegenen Farm, gefangen im Alltag mit einem schwer kranken Vater und einer verbitterten Mutter. Pearl wünscht sich nichts mehr als ein glamouröses Leben, wie sie es aus Filmen kennt. Unterdrückte Gefühle, unausgelebte Triebe und psychopathischer Wahn bahnen sich einen blutigen Weg in diesem hypnotisch schillernden Albtraum, der im Look eines Fünfzigerjahre-Hollywood-Musicals zum faszinierenden Horror-Ereignis wird…
Kritik:
Nach „X“ schlägt Regisseur Ti West nun mit „Pearl“ das nächste Kapitel dieser Saga auf. Mia Goth, die in „X“ die Heldin und Heimsuchung spielt, kehrt als junge Pearl zurück, deren Träume, Lüste und Mordfantasien aufeinanderprallen und sich in einem glanzvollen Technicolor-Blutrausch entladen.
Der Film ist, ohne zu fragen, bestens besetzt mit Mia Goth, die die junge Pearl sehr authentisch und überzeugend spielt.
In „Pearl“ geht es um Persönlichkeitsstörungen, die sich u. a. im Umgang mit Tieren und ihrem Vater zeigen. Es geht aber auch um den unnahbaren Traum von einem besseren Leben, dass sich Pearl sehnlichst wünscht. Nicht zuletzt geht es aber auch um verletzte Gefühle, die sie nicht zulassen kann und die letztendlich mit psychotischem Wahn und Mordfantasien zusammenprallen, was den Weg zu einem lustvoll verstörendem Blutrausch ebnet.
Idyllische Landschaften und ein geheimnisvolles Familienleben sorgen für reichlich Nervenkitzel. In dem Film geht es um die Botschaft vom Überleben und wie man mit wenig Geld ein einigermaßen vernünftiges Leben haben kann.
Der Film ist ziemlich vorausschauend erzählt, so dass man glücklicherweise frühzeitig informiert wird, wenn Pearl das nächste Mal zuschlägt bzw. -sticht.
Herausgekommen ist ein stylisches Blutbad mit herausragenden Leistungen von Mia Goth, die einen sprachlos machen. Ein Horrorfilm, der brutaler nicht sein kann, aber dennoch clever und geschmeidig erzählt wird.
Abgerundet wird der Film von einem großartigen Soundtrack, der nicht besser hätte ausgesucht werden können.